Seine "Theologie der Hoffnung" beeinflusste Theologen weltweit.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat den Theologen Jürgen Moltmann als "einen großen Lehrer der Kirche" gewürdigt. Bedford-Strohm sagte am Freitagabend zu Beginn eines dreitägigen Festes der Freundschaft in Bremen anlässlich des 90. Geburtstages des Theologieprofessors, Moltmann habe "seiner Kirche gerade dadurch gedient, dass er sie bis heute immer wieder auch kräftig kritisiert hat". Er sei der weltweit bekannteste deutsche Theologe der Gegenwart.
Seine vielen Bücher seien in unzählige Sprachen übersetzt worden, die Sekundärliteratur über sein Werk sei kaum noch erfassbar, unterstrich der Ratsvorsitzende laut Redemanuskript. Hunderte Dissertationen in allen möglichen Sprachen seien über ihn verfasst worden. Die zahlreichen Ehrungen in allen Teilen der Welt sprächen eine klare Sprache: "Jürgen Moltmann ist so etwas wie eine personifizierte Absage an alle Provinzialität in der Theologie."
Der Tübinger Theologieprofessor Moltmann, der in Hamburg geboren wurde, ist am 8. April 90 Jahre alt geworden. Er begann seine Karriere in Bremen. Von 1953 bis 1957 war er Pastor der kleinen Gemeinde Wasserhorst und auch Studentenpfarrer. Moltmann wurde in den 60er Jahren durch seine "Theologie der Hoffnung" bekannt, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und Theologen weltweit beeinflusst hat. Seine theologischen Studien hatte er in englischer Kriegsgefangenschaft begonnen. Von 1967 bis zur Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.