Wie die syrische staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf den Direktor der Antiquitäten- und Museumsverwaltung, Nasir Awad, meldete, untersucht ein Expertenteam in der Welterbestätte nun das genaue Ausmaß der Zerstörung. Unterdessen warnte der syrische Altertumsforscher Mamoun Fansa am Dienstag im Deutschlandfunk vor einem undurchdachten Wiederaufbau.
Kulisse für Massenhinrichtungen
Erste Bilder und Erkenntnisse legen laut Sana nahe, dass mehr als 80 Prozent der Artefakte in einem gutem Zustand seien. Doch stellten geheime Grabungen der IS-Milizionäre noch eine große Gefahr für die berühmte Stätte dar.
Palmyra war im Mai 2015 von IS-Kämpfern erobert worden. Die Dschihadisten sprengten unter anderem den Baaltempel, den Baalschamintempel und zerstörten den Triumphbogen. Das Römische Theater nutzten sie als Kulisse für Massenhinrichtungen. Am Wochenende eroberte die syrische Armee die Oasenstadt zurück.
Der in Berlin lebende pensionierte Prähistoriker Fansa sagte, man müsse verhindern, dass nun ein "Disneyland" errichtet werde. Mit dem Kulturerbe müsse jetzt viel bewusster umgegangen als vor dem Krieg.