Das hat am Mittwoch die Bremische Bürgerschaft beschlossen. Mit der Stimmenmehrheit der rot-grünen Landtagsfraktionen verabschiedete sie in zweiter Lesung eine entsprechende Novelle des Radio-Bremen-Gesetzes.
Der Rundfunkrat wurde überdies erweitert mit Sitzen für Vertreter der Humanistischen Union, für Schwule und Lesben sowie für eine Organisation von Menschen mit Behinderungen. Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagte, die Beteiligungen bildeten eine Gesellschaft ab, die bunter und vielfältiger geworden sei.
Das Land Bremen hat im Oktober 2014 einen Staatsvertrag mit den Aleviten geschlossen, der Rechte und Pflichten der muslimischen Religionsgemeinschaft regelt. Demnach wird auch eine "angemessene Repräsentanz" von Vertretern der Alevitischen Gemeinde in Gremien gewährleistet, in denen gesellschaftliche Vielfalt angestrebt wird. Dazu gehört der ehrenamtliche Rundfunkrat von Radio Bremen, der unter anderem den Intendanten wählt und den Haushalt der Anstalt beschließt.
Die Aleviten sind eine eigenständige Glaubensrichtung mit muslimischen Wurzeln, die zum größten Teil aus der Türkei stammt. Mit einem Anteil von 13 Prozent stellen sie eigenen Angaben zufolge nach den Sunniten die zweitgrößte Gruppe der in Deutschland lebenden Muslime. In Bremen und Bremerhaven gibt es etwa 10.000 Aleviten, bundesweit sind es rund 800.000.