Mit dem Zuzug von Muslimen und den Veränderungen in der Welt müssten zwei Fragen beantwortet werden, sagte Lasogga dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Wie können Christen den Wahrheitsanspruch des Evangeliums so kommunizieren, dass sie mit anderen Religionen in einen respektvollen Dialog eintreten können?" Und was bedeute "Mission in einer pluralistischen Gesellschaft auf Grundlage der Toleranz"?
Die 50-Jährige wird am Freitagvormittag in einem Gottesdienst im hessischen Bensheim in ihr Direktoren-Amt eingeführt, das sie bereits am 1. Dezember angetreten hat. Zugleich wird ihr Vorgänger Walter Fleischmann-Bisten in den Ruhestand verabschiedet.
Das evangelische wissenschaftlich arbeitende Konfessionskundliche Institut beobachtet und begleitet Entwicklungen in der Konfessionskunde und der Ökumene. Das solle nicht nur innerhalb der Kirche geschehen, sagte Lasogga, sondern in "kritischer Zeitgenossenschaft" auch unter Einbeziehung der politischen und sozialen Bedingungen. "Theologie und Kirche müssen sich aktiv an der Deutung der Gegenwart beteiligen", sagte die promovierte Theologin.
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Neben der Leitung des Instituts hat Lasogga mit den Freikirchen den inhaltlichen Schwerpunkt ihres Vorgängers übernommen, zudem wird sie sich mit europäischer Ökumene und dem 500. Reformationsjubiläum 2017 beschäftigen. Die Bezeichnung "Christusfest" für das Reformationsjubiläum sei "sehr gut gewählt", weil er zeige, was Katholiken und Protestanten verbinde, sagte sie.
Lasogga, die in Marburg, Göttingen, Lausanne und Bern studierte, war zuletzt Referentin für Theologische Grundsatzfragen im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands in Hannover gewesen. Sie arbeitete in theologischen Gremien mehrerer kirchlicher Zusammenschlüsse mit und war verantwortlich für die innerevangelischen Lehrgespräche. Neun Jahre lang arbeitete sie als Gemeindepastorin in der Hannoverschen Landeskirche.