Recklinghausen, Köln (epd)Die Polizei werde den Fall nach Abschluss der Ermittlungen an die zuständige Staatsanwaltschaft Dortmund übergeben, die prüfen werde, ob eine strafbare Handlung vorliege, sagte ein Sprecher der Polizei Recklinghausen am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei könne es um den Verdacht auf Vortäuschung einer Straftat gehen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, bei der mutmaßlichen Prügel-Attacke auf eine Frau während der "Domian"-Sendung in der Nacht zum Dienstag habe es sich um einen Scherz gehandelt.
Die von der "Domian"-Redaktion alarmierten Beamten fuhren laut Polizeiangaben noch in der Nacht zur Wohnung der Anruferin in Castrop-Rauxel, fanden dort aber keine Hinweise auf häusliche Gewalt vor. Man überprüfe derzeit den "Bild"-Bericht, in dem eine 23-jährige Christina mit den Worten zitiert wird, der Anruf sei eine "Riesen-Dummheit" gewesen, die ihr leidtue. Der WDR erklärte, man wolle nun das Ergebnis der Ermittlungen abwarten. Moderator Jürgen Domian werde sich zunächst nicht weiter zu dem Vorfall äußern.
Zahlreiche Hörer schockiert
Die Frau am Telefon, die ihren Namen mit Christina angab, hatte dem Nachttalker zunächst berichtet, sie werde regelmäßig von ihrem muslimischen Freund verprügelt. Dann wurde sie von einer männlichen Stimme mit den Worten "Mit wem redest Du? Was soll das?" unterbrochen, und es war ein klatschendes Geräusch zu hören. Domian zeigte sich besorgt und kündigte an, die Redaktion werde sich umgehend um Christina kümmern. Laut WDR äußerten sich zahlreiche Hörer schockiert. In den sozialen Medien wurde umgehend auch über eine mögliche Inszenierung des Zwischenfalls spekuliert.
Domian moderiert seit 1995 die werktägliche Radioshow, die auch live im WDR-Fernsehen übertragen wird. Ende 2016 beendet der 57-Jährige die Kultsendung.