Beide Frauen hätten "Beleidigungen auf sexueller Grundlage" geschildert, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Köln am Samstagabend mit. Die Polizei nahm in beiden Fällen Strafanzeigen und Strafanträge entgegen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Missbrauchsvorwürfe waren zuerst am Mittwoch auf einer Spontandemonstration von Bewohnern der Notunterkunft in einer Turnhalle im Stadtteil Humboldt-Gremberg und von einer Unterstützergruppe erhoben worden. In zwei offenen Briefen berichteten die Autoren im Namen der Bewohner von sexuellen Übergriffen der Sicherheitskräfte auf Frauen. Außerdem prangerten sie die hygienischen Zustände und die mangelnde Betreuung in der Unterkunft an.
In ersten Vernehmungen in der Unterkunft am Donnerstag hatte die Polizei zunächst weder Opfer noch Zeugen für die vermeintlichen Belästigungen ausmachen können. Am Freitag und Samstag seien die Vernehmungen mit überwiegend weiblichen Ermittlern fortgesetzt worden, bei denen sich schließlich die beiden Frauen meldeten, erklärte die Polizei nun. Zudem waren Dolmetscherinnen sowie eine Mitarbeiterin der Gerichtshilfe und eine Beraterin der Opferschutzorganisation Weißer Ring vor Ort.
Nach Medienberichten hieß es in den offenen Briefen unter anderem, Wachleuten hätten Frauen beim Duschen und Stillen ihrer Babys fotografiert und gefilmt. Zudem hätten sie den Frauen aufgelauert und sie zum Geschlechtsverkehr aufgefordert.
Der Projektmanager der Sicherheitsfirma Adler-Wache, Bernhard Deschamps, hatte sich gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" entsetzt über die Vorwürfe gezeigt und betont: "Ich bin mir sicher, dass sie völlig haltlos sind." Die Stadt Köln arbeitet nach eigenen Angaben seit Jahren für die Notunterkünfte mit dem Sicherheitsdienst zusammen und erklärte, dieser habe sich zu hohen Qualitätsstandards verpflichtet.
Zwei Flüchtlingsfrauen in Köln berichten von sexuellen Übergriffen
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