Mit einem ökumenischen Trauergottesdienst ist am Sonntag in Bad Aibling der Opfer des Zugunglücks gedacht worden. "Es gibt ein Leid, für das wir keinen Grund finden, das wir nur miteinander aushalten können", sagte die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler in ihrer Predigt. Die drängende Frage nach dem "Warum" lasse sich "mit keiner noch so gescheiten Theologie" beantworten.
Bei dem Zugunglück am Faschingsdienstag waren bei Bad Aibling zwei Regionalzüge frontal zusammengestoßen. Elf Menschen kamen ums Leben, rund 80 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Unglücksursache ist bisher nicht bekannt.
Auf das Leid der Hinterbliebenen und Schwerverletzten gebe es nur die "verzweifelt-zuversichtliche Antwort: Gott verlässt uns nicht und er weicht nicht von uns", sagte Breit-Keßler, die auch ständige Vertreterin des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm ist. Sie gestaltete den Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Georg in Bad Aibling gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.
Breit-Keßler verwies auf Spekulationen zur Unglücksursache und sagte: "Am Elend der betroffenen Familien ändern mögliche Erkenntnisse nichts." Wer stirbt, hinterlasse eine Lücke für immer. Diese Wunde könne auch die Zeit nicht heilen. Die Theologin dankte den Rettungskräften, Polizisten, Bergwachtlern, Feuerwehrleuten und Seelsorgern für ihren Einsatz und bezeichnete sie als "lebendige Symbole" für Gottes Trost.
Mit Blick auf das nahe Osterfest sprach Breit-Keßler den Angehörigen die christliche Hoffnung der Auferstehung zu: "Mit Gottes Hilfe können wir auferstehen zu einem neuen Leben, in das das alte unauflöslich mit hinein gehört."