Die zweitgrößte deutsche Landeskirche will dafür bei Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften werben. Zugleich hob sie ihre Solidarität mit dem Staat Israel und dessen Sicherheitsinteressen hervor. Das Eintreten für einen palästinensischen Staat richte sich nicht gegen Israel und die Juden.
"Gedenken an Holocaust dürfe keine Entschuldigung für Ungerechtigkeit gegen anderes Volk sein"
Der jüdische Nahostexperte David Elcott von der New York University sagte in einem Vortrag vor der Synode, das Gedenken an den Holocaust begründe zwar das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel, dürfe aber keine Entschuldigung für Ungerechtigkeit gegenüber einem anderen Volk sein. Das Recht Israels, eine freie Nation in seinem eigenen Land zu sein, dürfe nicht das gleiche Recht der Palästinenser beschneiden und "jahrzehntelanges Leid und Diskriminierung für die Palästinenser" verursachen. Der Beschluss der rheinischen Kirche könne dem Staat Israel das Vertrauen geben, dass sich ein künftiger Staat Palästina dem Frieden verschreiben werde.
Rudolph sagte, der Beschluss revidiere nicht die vorherigen Synodenbeschlüsse zur uneingeschränkten Solidarität mit dem Staat Israel. "Wir haben eine Verantwortung für das jüdische Volk und den Staat Israel, der sich als Schutzgehäuse für das jüdische Volk versteht, und der kommen wir nach", betonte die Ökumene-Chefin der rheinischen Kirche. Die rheinische Kirche wolle keine Außenpolitik machen, sondern bisherige UN-Beschlüsse bekräftigen.