Darmstadt (epd)Mit diesem Begriff würden insbesondere diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren, sagte Jury-Sprecherin Nina Janich nach der 25. Unwort-Wahl am Dienstag in Darmstadt. Mit dem Vorwurf "Gutmensch/Gutmenschentum" würden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd diffamiert. Außerdem gerügt wurden die Begriffe "Hausaufgaben" im Zusammenhang mit Griechenland und "Verschwulung".
Unabhängige sprachkritische Initiative
Eine unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und dem Kabarettisten Georg Schramm hatte die Begriffe aus 669 verschiedenen Vorschlägen aus dem In- und Ausland ausgewählt. Insgesamt gab es 1.644 Einsendungen.
Das Unwort des Jahres wird seit 1991 von einer unabhängigen sprachkritischen Initiative gekürt. Unwörter waren zuletzt "Lügenpresse" (2014), "Sozialtourismus" (2013), "Opfer-Abo" (2012), "Döner-Morde" (2011) und "alternativlos" (2010).
Die sprachkritische Aktion wurde 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser initiiert. Die Aktion möchte den Blick auf Wörter und Formulierungen lenken, "die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen" und dadurch die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern.