Nötig seien etwa Erzieher, die Begabungen von Flüchtlingskindern besser erkennen und fördern, betonte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, am Freitag in Berlin. Der Kita-Besuch biete eine wichtige Abwechslung vom oftmals tristen Alltag in den Flüchtlingsheimen. Das Recht auf Bildung und Ausbildung werde am besten durch eine umfassende Schulpflicht sichergestellt.
Schulen, Sprachlerneinrichtungen und Vorbereitungskurse müssten für Kinder tatsächlich zugänglich, also örtlich erreichbar sein, fordert Krüger weiter, der auch Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung ist. Dazu müssten die nötigen Ressourcen für Transport- und Lehrmittel zur Verfügung gestellt werden.
Krüger sprach sich zudem dafür aus, das Aufenthaltsrecht so zu gestalten, "dass ein Rechtsanspruch auf Familiennachzug auch dann besteht, wenn bereits in Deutschland lebende Familienmitglieder nicht über genügend Wohnraum verfügen und ihren Lebensunterhalt nicht unabhängig von Sozialleistungen bestreiten können". Die Praxis zeige, dass diese hohen Voraussetzungen zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen führten, die einer schnellen Integration entgegenstünden. "Zu oft scheitern Familienzusammenführungen, was einen extremen Eingriff in das Recht des Kindes auf ein Leben mit seinen Eltern darstellt", kritisierte Krüger.
Auch die Kinder- und Jugendhilfestrukturen in Deutschland müssten sich stärker der Integration von Flüchtlingskindern widmen. So sollten Angebote geschaffen werden, "die für geflüchtete Kinder und Jugendliche ebenso interessant und zugänglich sind wie für einheimische Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund", forderte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks.