"Man kann mit einer regulären Armee nicht eine terroristische Gruppierung oder eine Guerilla-Organisation besiegen", sagte Lüders am Mittwoch im WDR-Radio. Es sei zwar gelungen, den IS in Randbereichen aufzuhalten, aber im Kernbereich seiner Herrschaftsausübung in Syrien und im Irak sei er insgesamt nicht zurückgedrängt worden. "Er hat im Gegenteil sein Einflussgebiet noch ausweiten können, vor allem in Libyen in Nordafrika, wo er sich ein weiteres Zufluchtsgebiet schafft", sagte der Publizist.
Im Irak, in Syrien und Libyen profitiere die Miliz von zusammengebrochenen Staaten und von einem politischen und militärischen Vakuum, sagte Lüders. Außerdem habe der "Islamische Staat" einen großen Rückhalt in Teilen der sunnitischen Bevölkerung, weil er Arbeitsplätze schaffe, erläuterte der Politik- und Islamwissenschaftler. "Er ist der wichtigste Arbeitgeber in den Gebieten, die er kontrolliert." Ein Problem seien auch die jeweils ganz eigenen Interessen der anderen Staaten in der Region.