Düsseldorf (epd)"Wir erwarten, dass das Bundeskanzleramt den Gesetzentwurf anhält", sagte Unionsfraktionsvize Michael Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Das geplante Gesetz zur Beseitigung der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen bedeute für die Unternehmen "eine gigantische Entgeltgleichheits-Bürokratie".
"Wir können nicht einerseits Bürokratiekosten in Millionenhöhe auslösen und andererseits von den Unternehmen verlangen, keine Kosten und Mühen zu scheuen, um Flüchtlinge schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren", sagte Fuchs weiter. Die Union sei nicht prinzipiell gegen mehr Lohngerechtigkeit, doch die Tarifpartner würden "mit dem Gesetzentwurf, der ihnen ja implizit Unfähigkeit in Sachen fairer Entlohnung unterstellt, völlig vor den Kopf gestoßen".
Informationen über Gehalt von Kollegen
Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Der Gesetzentwurf zur größeren Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen sieht vor, dass Arbeitnehmer künftig einen Anspruch darauf haben sollen, von ihren Arbeitgebern Informationen über die Bezahlung von Kollegen zu erhalten, die eine gleichwertige Tätigkeit ausüben. Die rund 6.000 Unternehmen mit jeweils mehr als 500 Beschäftigten will Schwesig zudem zu "betrieblichen Verfahren zur Überprüfung und Herstellung der Entgeltgleichheit" verpflichten. Benachteiligungen sollen beseitigt werden.