Berlin (epd)Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), forderte am Donnerstag in Berlin, Lohngerechtigkeit müsse für alle Arbeitnehmer gelten. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) plant in ihrem Entwurf, dass nur Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten verpflichtet werden sollen, ihr Lohngefüge daraufhin zu untersuchen, ob Frauen schlechter bezahlt werden als Männer.
Frauen und transsexuelle Menschen diskriminiert
Wowereit sagte, auf diese Weise würden nur 30 Prozent der Arbeitnehmer einbezogen. Frauen arbeiteten zudem überwiegend in kleinen Unternehmen, in denen die Lohndifferenz größer sei als in großen, tariflich gebundenen Betrieben. Wowereit leitete gemeinsam mit der Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, Jutta Allmendinger, eine von der Antidiskriminierungsstelle eingesetzte Kommission zur Entgeltgleichheit, sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz und der Situation von transsexuellen und intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland.
In ihrem Abschlussbericht kommt das Gremium zu dem Schluss, dass Frauen und transsexuelle Menschen weiterhin diskriminiert werden. Die Kommission fordert unter anderem, die Betroffenen vor Gericht zu stärken, die Klagefristen zu verlängern und einen Entschädigungsfonds für Menschen einzurichten, die ohne Einwilligung operiert wurden, weil ihre Geschlechtsmerkmale bei der Geburt nicht eindeutig waren.