Der Kirchenpräsident widersprach damit dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, der vor einem Einsatz der Bundeswehr in Syrien warnt. Nach den Grundsätzen evangelischer Friedensethik müsse für einen militärischen Einsatz als äußerstes Mittel einer rechtserhaltenden Gewalt zwingend ein Mandat des UN-Sicherheitsrates vorliegen, hatte Brahms am Mittwoch gesagt. An diesem Freitag entscheidet das Parlament, ob sich die Bundeswehr an den Kämpfen gegen den "Islamischen Staat" (IS) beteiligt. Nach dem Beschluss des Bundeskabinetts vom Dienstag gilt die Zustimmung als sicher.
Mehr Geld für politische Gespräche und für Geflüchtete auch in der Region
Das Kabinett habe den IS als "Bedrohung des Weltfriedens" eingeordnet und dies mit der extremistisch-salafistischen Gewaltideologie und terroristischen Handlungen begründet, sagte Heimbucher. "Nach allem, was wir wissen, müssen wir uns auch als Christen dieser Einschätzung anschließen." Heimbucher appellierte an die Bundesregierung, ein Mehrfaches dessen, was für den Militäreinsatz ausgegeben werde, für die Förderung der politischen Gespräche und für die Hilfe der vor dem Krieg fliehenden Menschen auch in der Region bereitzustellen. Darin sei er sich mit dem EKD-Friedensbeauftragten Brahms einig.
Die deutsche Geschichte lehre, dass "ein Nicht-Handeln und Gewährenlassen des Terrors zu mehr als zweifelhaften Ergebnissen" führen könne, ergänzte der Heimbucher. Der von den Nazis ermordete evangelische Pastor Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) habe frühzeitig klargestellt, dass man einem mörderischen Regime nicht allein mit einer diakonischen Sorge um seine Opfer begegnen könne. "Nötigenfalls müssen wir auch dem Rad in die Speichen fallen." Die islamistischen Fanatiker wollten den "totalen Krieg". "Wir aber müssen alles uns mögliche dafür tun, dass sie ihn gerade nicht bekommen."