Paris (epd)Zum Auftakt des Weltklimagipfels hat die Bundesregierung verlässliche Finanzzusagen zur Unterstützung armer Länder angemahnt. Dies sei die "notwendige Voraussetzung, wenn wir die Zustimmung aller Staaten zu einem Abkommen bekommen wollen", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Montag in Paris kurz vor der Eröffnungszeremonie, zu der 150 Staats- und Regierungschefs erwartet wurden.
Bei vergangenen Gipfeln hatten die Industriestaaten zugesichert, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen, die sich an den Klimawandel anpassen müssen. Davon will Deutschland zehn Milliarden bereitstellen - ein "fairer Beitrag", wie der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Jochen Flasbarth unterstrich.
Schwierige Gespräche erwartet
Deutschlands Chef-Unterhändler Karsten Sach ergänzte, dass sich nach 2020 neben den klassischen Industrieländern auch weitere Staaten bei der Finanzierung des globalen Klimaschutzes beteiligen sollten. "Der Geberkreis muss erweitert werden." Eine konkrete Geldsumme für die Zeit bis 2030 - wie von manchen armen Ländern gefordert - werde wohl nicht genannt werden. Es solle aber eine Zusicherung geben, dass die Mittel gesteigert werden, erläuterte Sach.
Bundesumweltministerin Hendricks zeigte sich zuversichtlich, dass am Ende des Gipfels der angestrebte globale Klimavertrag geschlossen werden kann. Allerdings seien schwierige Gespräche zu erwarten: "Wir stehen vor den härtesten zwei Wochen des internationalen Klimaprozesses", sagte Hendricks.
Sach führte aus, dass das Ergebnis in einem "Hybrid-Abkommen" bestehen könne, das völkerrechtlich verbindliche und unverbindliche Elemente miteinander kombiniere. Er erläuterte, dass die US-Regierung keine verbindliche Zusagen machen könne zu vertraglichen Regelungen, die vom republikanisch dominierten Kongress ratifiziert werden müssen. Beim zweiwöchigen Weltklimagipfel beraten Vertreter aus 195 Ländern. Das angestrebte Abkommen soll alle Staaten zum Klimaschutz verpflichten und 2020 das Kyoto-Protokoll ablösen.