Militärische Mittel seien nicht geeignet, den Terror des sogenannten Islamischen Staats erfolgreich zu bekämpfen, heißt es in einer Resolution, die die Synode auf ihrer Tagung in Frankfurt am Main beschloss. Waffengewalt locke zwar mit schnellen Wirkungen. Die Erfahrungen aus Afghanistan und dem Irak hätten aber gezeigt, dass Militäreinsätze "nach der Logik eines Territorialkrieges" nicht geeignet seien, islamistischen Terror zu bekämpfen, zumal er inzwischen "in den Köpfen vieler Menschen in vielen Ländern entsteht". Stattdessen hätten die Militäreinsätze "eine ganze Region destabilisiert, viele Millionen Menschen ins Elend gestürzt, den islamistischen Terror gestärkt und die Flüchtlingsbewegungen dieser Tage mit ausgelöst". Bei den aktuell geplanten Einsätzen fehle zudem ein UN-Mandat.
Freundschaftsdienst für Frankreich
Die Synode betont das freundschaftliche Verhältnis Deutschlands zu Frankreich. Dabei sei "der größere Freundschaftsdienst" manchmal nicht das schnelle Mitgehen, sondern das "Stellen kritischer Fragen". So fragt die Synode: "Ist es wirklich klug, allein auf Stärke zu setzen und Vergeltung zu üben? Ist die rechtliche Grundlage dafür wirklich tragfähig? Sind die Folgen eines erweiterten Kampfeinsatzes genügend bedacht? Sind die Ziele konkret genug definiert und sind sie überhaupt mit diesen Mitteln erreichbar? Werden die Folgen für die Lage in Syrien und im Irak richtig eingeschätzt?"
Sorgsam Maßnahmen prüfen
Die Resolution mit dem Titel "Der Frieden kann nicht mit Waffen gewonnen werden" spricht sich dafür aus, "sorgsam zu prüfen", mit welchen Maßnahmen Frieden und Freiheit verteidigt und gesichert werden können. Der Gewalt von Terrorbewegungen sollten Mittel des Völkerrechtes wie ein UN-Mandat und wirtschaftlicher Druck wie Sanktionen, Embargos, das wirksame Unterbinden von Waffenexporten und Geldströmen entgegengestellt werden. Gleichzeitig sprach die Synode ihre Solidarität mit den trauernden Menschen in Frankreich und der Opfer von terroristischen Gewalttaten aus: "Mit ihnen sind wir erschrocken über die Brutalität und Menschenverachtung, mit der so viele ermordet wurden."