EKM zu Distanzierung von Luthers Judenfeindschaft aufgefordert

EKM zu Distanzierung von Luthers Judenfeindschaft aufgefordert
Der Evangelische Kirchenkreis Erfurt hat sich ausdrücklich von Martin Luthers Judenfeindschaft distanziert und fordert den gleichen Schritt von der mitteldeutschen Kirche.

Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) solle Luthers judenfeindliche Äußerungen öffentlich "als nicht gültig für das Handeln der EKM" erklären, heißt es in einem Antrag an das Kirchenparlament, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Entsprechend des Verfassungsauftrages der EKM möge die Landessynode das Verhältnis zwischen Christen und Juden "umfassend würdigen" und dazu den Rahmen der gegenwärtigen Reformationsdekade nutzen, wird betont. Für den Kirchenkreis Erfurt sei die verhängnisvolle Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Luthers Judenschriften sowie "schreckliche geschichtliche Ereignisse und der aktuelle Antisemitismus" Verpflichtung, das Verhältnis zur Jüdischen Landesgemeinde "in Respekt und Geschwisterlichkeit zu gestalten".

Für die Arbeit zum Thema Christen und Juden in den Kirchgemeinden solle die mitteldeutsche Kirche entsprechendes Material bereitstellen, heißt es weiter. Das Kirchenparlament der EKM beginnt am Donnerstag auf der Herbsttagung in Erfurt seine dreitägigen Beratungen.