Das Gremium mit Vertretern aus islamischen Gemeinden und Wissenschaft wird sich unter anderem mit der Frage befassen, wer künftig Träger dieses Religionsunterrichts sein kann. Inzwischen wird nach Angaben der Deutschen Islam Konferenz in den meisten westdeutschen Bundesländern mit verschiedenen Modellen Islamunterricht im Schulversuch erprobt.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) appellierte an die Vertreter der Muslime, sich in der Frage des islamischen Unterrichts nicht zu zersplittern. Dieser Unterricht sei an Ressourcen gebunden und könne nur angeboten werden, wenn eine Mindestzahl von Kindern dafür infrage komme. Deshalb liege eine Einigung der Muslime in ihrem eigenen Interesse. "Es liegt in Ihrer Hand", sagte Kretschmann zu den Beiratsmitgliedern.
Bislang scheitert Islamunterricht als reguläres Fach an der Uneinigkeit muslimischer Vertreter. Der Staat kann aus rechtlichen Gründen nicht als Träger von Religionsunterricht auftreten. Derzeit gibt es allerdings in einem Modellprojekt an 68 baden-württembergischen Schulen islamischen Religionsunterricht, der von rund 4.200 Schülern besucht wird. Die Modellphase läuft 2018 aus. Vertreten sind im Projektbeirat vier Islamverbände, die Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe und Ludwigsburg, die Universität Tübingen und das Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung.