Es sei "nicht hilfreich, dass die Koalition mit Meldungen aufwartet, die Verunsicherung schaffen", sagte Lilie in Bezug auf die Aussagen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der den Familiennachzug syrischer Flüchtlinge einschränken will. Wenn am Sonntag etwas gesagt und am Dienstag wieder zurückgenommen werde, verunsichere das unter anderem die Helfenden in den Flüchtlingsunterkünften, die "auch politische Führung" brauchten, sagte Lilie gegenüber evangelisch.de.
Den "Zehntausenden von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen" sprach Ulrich Lilie seine Anerkennung aus. "Alle, die sich in diakonischen Einrichtungen, Gemeinden und Erstaufnahmeeinrichtungen einsetzen, sollten auch sichtbar gemacht werden", sagte der Diakonie-Präsident. Dazu solle auch die Willkommensband-Aktion beitragen, die die Diakonie Mitte Oktober zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden begonnen hat. Lila Armbänder mit dem Schriftzug "Willkommen" oder "Refugees welcome" werden zugunsten von Flüchtlingsprojekten für fünf Euro verkauft. Der Erlös fließt unter anderem in einen Fonds der Diakonie für die Zusammenführung von Familien. Nach Angaben von Ulrich Lilie sind bisher weit über zehntausend Armbänder verauft worden.
Auf der Tagung der EKD-Synode in Bremen erhielt die Aktion Unterstützung: Claudine da Rocha-Fahlbusch vom Zentrum Kommunikation der Diakonie zeichnete kurze Videos mit Prominenten auf, die begründen, warum sie ein Willkommens-Armband tragen. Unter den Gefilmten sind der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, die Synodale Katrin Göring-Eckardt und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Deren Aussagen "gehen über das 'Willkommen' hinaus", sagte da Rocha-Fahlbusch. Die Videos werden auf diakonie.de eingestellt.