Evangelischer TV-Moderator Hahne liebäugelt mit katholischer Kirche

Evangelischer TV-Moderator Hahne liebäugelt mit katholischer Kirche
Für den Publizisten und evangelischen Theologen Peter Hahne (62) ist ein Übertritt zur katholischen Kirche kein Tabu.

Wenn er sich in einer katholischen Gemeinde geistig wohlfühlen würde, "dann würde mich wohl nichts am Übertritt hindern", sagte der gebürtige Westfale und überzeugte Christ der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Der TV-Moderator und Bestsellerautor Hahne gehörte 17 Jahre lang dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an und gilt als Ikone konservativer Protestanten.

Der Protestantismus pervertiere zur Politreligion, kritisierte Hahne, der seine Position in seinem neuen Buch "Niemals aufgeben" zusammenfasst. Er beobachte einen Linksdrall und eine mangelnde Spiritualität der EKD. Das "Wort zum Sonntag" im "Ersten" ist für ihn "Gutmenschen-Lyrik". Es gebe für ihn eine Schmerzgrenze. Er verfüge über "kistenweise Wissen" aus seiner Zeit im höchstem Leitungsgremium der EKD. Noch halte er sich an das Gebot der Verschwiegenheit. Dies aber nur, "bis mir der Kragen platzt".

Hahne warf der EKD-Führung vor, charismatische Geistliche systematisch zu benachteiligen. Es gebe noch viele gute Pfarrer, die eine lebendige Gemeindearbeit machten, sagte der Publizist. "Sie bekommen Steine in den Weg gelegt, weil die EKD-Verantwortlichen neidisch sind, dass die Frommen so einen Zustrom haben."

In Bremen wählt die EKD auf einer Synodentagung vom 8. bis 11. November eine neue Führungsspitze. Seit November 2014 steht der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm an der Spitze der EKD. Seine erneute Wahl ist möglich.

Buchhinweis

Peter Hahne, "Niemals aufgeben! Mit Werten in Führung bleiben", Mediakern-Verlag Wesel 2015, 160 Seiten, 9,95 Euro