Lutherischer Weltbund ruft zu "fröhlichem Geist" zum Reformationsjubiläum auf

Rote und weiße Luftballons fliegen hinter einem Kirchturm mit Kreuz in den Himmel.
Foto: Getty Images/iStockphoto/GroblerduPreez
Lutherischer Weltbund ruft zu "fröhlichem Geist" zum Reformationsjubiläum auf
Der Lutherische Weltbund hat alle seine 145 Mitgliedskirchen zu einer aktiven Teilnahme an Projekten zum 500. Reformationsjubiläum 2017 aufgerufen.

"Bringen Sie sich ein", schreibt Generalsekretär Martin Junge in einem Brief an die Kirchen, der in Genf mit Blick auf den Reformationstag (31. Oktober) veröffentlicht wurde.

Die 500 Jahre Reformation sollten "in einem fröhlichen, zu einem neuen Aufbruch ermunternden Geist" begangen werden, erklärte Junge. Ende Oktober treffen sich 80 Theologen zu einer Konferenz des Lutherischen Weltbunds in Windhuk, Namibia, um über die globalen Auswirkungen der Reformation zu debattieren. Vor Weihnachten will der Verband mit der katholischen Kirche Material für eine ökumenische Liturgie für das Reformationsjubiläum herausgeben.

"Wir sind schon mitten im Reformationsjubiläum"

Im kommenden Jahr sollen besonders die Beiträge von Frauen in der Theologie und der Reformation herausgestellt werden, Veröffentlichungen plant die Organisation für den Reformationstag 2016.

Junge betonte, dass sich der Weltbund bei seinen Aktivitäten rund um das 500. Reformationsjubiläum an drei Prinzipien orientiert: So solle die vielfältige Ausprägung der Reformation hervorgehoben werden. Weiter hielt der chilenische Theologe fest, dass es um eine "fortwährende Reformation" gehe. Die Lutheraner sollten "genau hinhören, welches die Themen sind, die die Menschen und Gesellschaften heute bewegen". Schließlich solle das Jubiläum in ökumenischer Offenheit gefeiert werden.



"Wir sind tatsächlich schon mitten im Reformationsjubiläum", unterstrich Junge. Er verwies etwa auf ein internationales Treffen in Wittenberg, wo im August bis September 140 "Junge Reformerinnen und Reformer" zusammenkamen. Die Teilnehmer debattierten über lutherischere Identität, Klimagerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit der Kirchen und Erneuerung der Mission. Sie entwickelten Projekte zur Reformation, die sie bis 2017 in ihren Heimatkirchen umsetzen wollen.

Mit dem Reformationsjubiläum feiern die protestantischen Christen den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche zu Wittenberg. Die Veröffentlichung der 95 Thesen zum Ablasswesen und anderen Themen am 31. Oktober 1517 gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Kirchenreformation.