Lampedusa (epd)Die Abgeordneten und Kirchenvertreter warfen gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Lampedusa, Giuseppina Maria Nicolini, zur Erinnerung an die mindestens 366 ertrunkenen Flüchtlingen am Ort des Unglücks in Sichtweite des Hafens einen Blumenkranz ins Wasser. Die Küstenwache machte das Gedenken möglich. Das Unglücksschiff war nach einem Feuer gekentert.
Rettendes Ufer vor Augen
Nicolini sagte in einer kurzen Ansprache, die Tragödie vom 3. Oktober 2013 sei zwar nicht das schwerste Bootsunglück der letzten Jahre gewesen. Es sei aber besonders schwer zu ertragen, weil die Menschen das rettende Ufer vor Augen gehabt hätten, als sie starben. Die überwiegend aus Somalia und Eritrea stammenden Flüchtlinge seien aber nicht umsonst gestorben, fügte die Bürgermeisterin der süditalienischen Inselgemeinde hinzu: "Das Unglück hat etwas verändert."
Flüchtlingen, die über das Meer nach Europa kommen, müsse geholfen werden, betonte Nicolini. Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, erinnerte bei der Zeremonie auf einem kleinen Kutter an die Verantwortung aller Europäer für die Menschen, die bei der Überfahrt aus Nordafrika im Mittelmeer ertrinken.