Berlin (epd)Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) fordert eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Antisemitismus in Europa. Der Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel vor etwa einem Jahr sei von einem Franzosen verübt worden, der auf dem Weg nach Brüssel auch durch Deutschland gereist sei, sagte de Maizière bei einem CDU-Kongress zum Thema "Jüdisches Leben in Deutschland" am Mittwoch in Berlin. Für einen wirkungsvollen Kampf gegen Antisemitismus müsse über die Grenzen der EU hinweg gearbeitet werden.
Juden dürften keinen besonderen Schutz benötigen
Das Wort Jude gelte in einigen Schulen als Schimpfwort. Der Innenminister forderte eine "Strategie der Nulltoleranz für Antisemitismus" in Deutschland. Diese müsse von allen Teilen der Bevölkerung eingefordert werden. Antisemitismus dürfe nicht die Schattenseite einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft sein.
Es sei von "ganz zentraler Bedeutung", dass deutsche Behörden den Schutz jüdischer Einrichtungen sorgsam umsetzten und in ständigem Austausch mit gefährdeten jüdischen Einrichtungen stünden. Das Ziel müsse allerdings sein, die Gesellschaft so zu formen, dass Juden künftig keinen besonderen Schutz mehr benötigten.