Landeskirche und DGB: Keine Abschottung gegen Flüchtlinge
Die bayerische evangelische Landeskirche und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern haben sich in der Flüchtlingsfrage gegen Transitzonen und Grenzzäune ausgesprochen.
Vielmehr müsse Europa als Ganzes seiner Verantwortung gerecht werden, mahnte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nach einem Treffen mit DGB-Vertretern laut einer Mitteilung vom Freitag. Auch die damit verbundenen Lasten müssten von allen getragen werden.
Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern, sagte: "Humanität kann keine Obergrenze haben. Die Menschen, die zu uns kommen, flüchten aus Angst um ihr Leben. Wir sind verpflichtet, ihnen zu helfen." So müssten die Fluchtursachen bekämpft werden und die Asylbewerber schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden, betonten die Landeskirchen- und die Gewerkschaftsvertreter. Dazu gehöre etwa, dass die Flüchtlinge schnell Deutsch lernten.
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Beide Seiten warnten davor, Flüchtlinge und andere sozial schwache Gruppen gegeneinander auszuspielen. "Flüchtlinge dürfen jetzt nicht als Scheinargument für Fehlentwicklungen herhalten, die wir seit mehreren Jahren haben, zum Beispiel beim sozialen Wohnungsbau", sagte Jena. Auch dürften Flüchtlinge nicht als Beschäftigte zweiter Klasse gesehen werden. Lohnstandards und Arbeitsrecht gelten auch für Flüchtlinge uneingeschränkt.
Bischof Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), kündigte an, dass die Landeskirche in diesen Tagen 500.000 Euro für die Versorgung in Flüchtlingslagern in den syrischen Nachbarländern zur Verfügung stellen. Wenn dort nicht einmal mehr die Lebensmittelversorgung gewährleistet sei, seien die Menschen in diesen Lagern gezwungen, den gefährlichen Weg nach Europa anzutreten.