Genf (epd)Vor allem Kinder, ältere Menschen und Kranke liefen in der kalten Jahreszeit Gefahr, erklärte die Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Melissa Fleming, am Freitag in Genf. Die Menschen in der Region seien ohnehin geschwächt, viele müssten in Garagen, Kellern, unfertigen Gebäuden und Tierställen hausen. Hunger, Durst und Krankheiten bestimmten den Alltag etlicher Familien.
Not-Programm gestartet
Schon der vergangene Winter war laut Fleming in der Region besonders brutal. Auch in diesem Jahr müsse mit eisigen Temperaturen, Stürmen und Schneemassen gerechnet werden. Das UNHCR habe ein Not-Programm gestartet, um 2,5 Millionen Syrern und 700.000 Irakern über den Winter zu helfen. Die Menschen in der Region sollen Decken, Kleider, Schuhe, Brennstoffe, Kochgeräte und Isolierstoffe erhalten. Dem Hilfswerk fehlten jedoch noch 66 Millionen US-Dollar für die Winterhilfe.
Nur die wenigsten in Flüchtlingslagern
Insgesamt rund 15 Millionen Syrer und Iraker sind laut dem UNHCR in der Region auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung. Nur die wenigsten seien in Flüchtlingslagern untergekommen. 3,2 Millionen Menschen versuchen, sich innerhalb des Irak vor dem "Islamischen Staat" (IS) in Schutz zu bringen. In Syrien sind zwischen sieben und acht Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht. Weitere 4,2 Millionen Syrer sind in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Ägypten registriert.