Merkel: EU-Staaten müssen sich in Flüchtlingskrise mehr engagieren

epd-bild / Meike Böschemeyer
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich eine faire Lastenverteilung in der EU-Flüchtlingsfrage.
Merkel: EU-Staaten müssen sich in Flüchtlingskrise mehr engagieren
Zu Beginn des EU-Herbstgipfels in Brüssel forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) alle EU-Staaten auf, sich an ihre Versprechungen zu halten.

Brüssel (epd)Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an alle EU-Staaten appelliert, ihre Versprechungen über mehr Geld und mehr Personal zur Eindämmung der Flüchtlingskrise zu erfüllen. Im Moment existiere ein "sehr ungeordneter Zustand", weshalb "mehr Ordnung und mehr Steuerung" nötig sei, unterstrich die Kanzlerin zum Auftakt des EU-Herbstgipfels am Donnerstag in Brüssel. Es gehe etwa um Hilfe für Flüchtlingslager in der Türkei, einen besseren Schutz der Außengrenzen, den Bedarf der EU-Grenzbehörde Frontex und den Ausbau von Registrierzentren, führte Merkel aus.

Faire Lastenverteilung

Sie hoffe auf "deutliche Signale" des Gipfels, dass "alle Länder ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen und dass auch alle Länder bereit sind, Personal zu stellen", sagte die Bundeskanzlerin. Es sei "offensichtlich, dass einige wenige Länder im Augenblick sehr, sehr viele Flüchtlinge haben". Wenn diese Länder "auch noch alle Personal-Kapazitäten stellen müssen an den Außengrenzen, dann wäre das glaube ich nicht das, was wir unter einer fairen Lastenverteilung verstehen", mahnte Merkel.

Es gehe um "sehr praktische Fragen, aber Fragen, die den Menschen natürlich auf der Seele brennen", sagte die Kanzlerin. Der EU-Gipfel werde auch über eine Migrationsagenda mit der Türkei beraten, für die sich die EU-Kommission in den letzten Tagen stark eingesetzt habe. Thematisiert würden auch die Krise in Syrien und die Suche nach politischen Lösungen. "Das ist naturgegeben sehr schwer", sagte Merkel.