Dresden (epd)Fast ein Jahr nach ihrem Start hat die asylfeindliche "Pegida"-Bewegung erneut Tausende Anhänger in Dresden mobilisiert. Schätzungen der Studenteninitiative "Durchgezählt" zufolge sind am Montagabend zwischen 7.500 bis 9.000 "Pegida"-Sympathisanten auf die Straße gegangen. Andere Beobachter sprachen von bis zu 10.000 Anhängern. "Durchgezählt" zufolge nahmen zudem bis zu 200 Menschen an einer Gegendemonstration teil.
Auch am vergangenen Montag kamen rund 9.000 Menschen zur wöchentlichen "Pegida"-Kundgebung. Im Sommer hatten dagegen nur noch etwa 2.000 Menschen für "Pegida" demonstriert. Mit den steigenden Flüchtlingszahlen verzeichnet die Bewegung wieder deutlichen Zulauf. In der nächsten Woche jährt sich der erste "Abendspaziergang" der Asylkritiker.
Hetze gegen Politiker
"Pegida" war am 20. Oktober 2014 in Dresden erstmals auf die Straße gegangen. Die islamkritische, zunächst kleine Gruppe um ihren Gründer Lutz Bachmann war im Laufe des vergangenen Jahres zu einer asyl-, medien- und politikfeindlichen Bewegung gewachsen. "Pegida"-Chef Bachmann wurde mittlerweile wegen Volksverhetzung angeklagt.
Auch am Montag dominierte Hetze gegen Politiker, vor allem gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Kanzlerin sei "alternativlos" und habe "Deutschland zum Dschungelcamp gemacht", sagte Bachmann. Plakate unter anderem mit Aufschriften "Lügenpresse", "Volksverräter" und "Wir sind das Volk" wurden bei der Demonstration auf dem Theaterplatz hochgehalten sowie zahlreiche Deutschlandfahnen. Erneut sprach "Pegida"-Aktivistin Tatjana Festerling auf der Kundgebung. Auch sie hetzte gegen Merkel.
Angemeldet ist zum Jahrestag am nächsten Montag (19. Oktober) ein weiterer "Abendspaziergang". Bachmann kündigte internationale Gastredner an. Mehrere Initiativen, Parteien und Verbände rufen für denselben Tag zu einem Sternmarsch unter dem Motto "Es reicht! Herz statt Hetze" auf.