Brüssel, Valletta (epd)16 Flüchtlinge aus Eritrea, die zunächst in Italien gestrandet waren, haben eine neue Heimat in Schweden gefunden. Die Flüchtlinge reisen am Freitag in das skandinavische Land, wie die EU-Asylbehörde EASO in Valletta am Donnerstag berichtete. Es handelt sich um das erste Kontingent von Schutzsuchenden, das gemäß dem im September beschlossenen EU-Verteilplan umgesiedelt wird. Insgesamt sollen im Rahmen der lange umstrittenen Initiative in den kommenden zwei Jahren 160.000 Menschen umziehen, die meisten von ihnen aus Flüchtlingslagern in Italien und Griechenland.
Nach Angaben des EU-Migrationskommissars Dimitris Avramopoulos vom vergangenen Dienstag gibt es auch Pläne, in der kommenden Woche eine Gruppe Syrer von Griechenland aus nach Luxemburg zu bringen. Die EU-Kommission betrachtet den Umzug der Eritreer als ein Ereignis von hoher Symbolkraft: Avramopoulos fliegt eigens nach Rom, um am Freitagmorgen gemeinsam mit dem italienischen Innenminister Angelino Alfano mit den Flüchtlingen zu sprechen. Dabei ist auch der luxemburgische Migrationsminister Jean Asselborn, der derzeit im EU-Ministerrat turnusgemäß den Vorsitz führt.
Registrierung eine Grundbedingung
Avramopoulos betonte am Donnerstag, dass die eritreischen Flüchtlinge in Italien ordnungsgemäß ihre Personendaten und ihre Fingerabdrücke abgegeben hätten. Er erwarte nun, dass Italien und Griechenland die Arbeit an ihren Registrierzentren ("Hotspots") zu Ende brächten. "Wir zeigen Solidarität, aber wir müssen auch Verantwortung zeigen", verlangte er. Die Registrierung von Flüchtlingen gehört zu den Grundbedingungen, die die künftigen Aufnahmeländer, auch Deutschland, für ihre Teilnahme am Programm gestellt haben.