Essen, Berlin (epd)"Wir rechnen damit, dass sehr viele Frauen und Kinder nachkommen", sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Bislang würden lediglich 30 Prozent der Asylanträge von Frauen und Mädchen gestellt. In den Unterkünften lebten daher überwiegend Männer, erläuterte Schwesig. "Ich sehe mit Sorge, dass der Schutz von Frauen und Mädchen in den Massenunterkünften bislang oft nicht gewährleistet wird." Toiletten und Waschräume müssten abschließbar und nach Geschlechtern getrennt sein. Die SPD-Politikerin rief dazu auf, Frauen und Kinder bevorzugt zu behandeln. Sie müssten "bei allen Maßnahmen zum Schutz, zur Versorgung und zur Integration Vorrang haben".
Als unabdingbar bezeichnete Schwesig, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu einem Schwerpunkt in den Integrationskursen zu machen. Frauen sollten außerdem so schnell wie möglich solche Kurse besuchen und in Ausbildung und Arbeit kommen, betonte die Ministerin und mahnte: "Die Fehler der Vergangenheit, sich nur auf die Arbeitsmarktintegration der Männer zu konzentrieren, dürfen wir nicht wiederholen."