Früherer EKD-Ratschef Schneider besorgt über Rechtsextremismus

Ein Unterstützer der NPD steht bei einer NPD-Kundgebung am Strausberger Platz in Berlin Archiv).
Foto: dpa/Matthias Balk
Früherer EKD-Ratschef Schneider besorgt über Rechtsextremismus
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, fordert eine klare Abgrenzung gegenüber Rechtsextremismus.

Eine solche Haltung lasse "in manchen Bereichen der Gesellschaft sehr zu wünschen übrig", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). Er nahm dabei auch die Kirchen nicht aus. "Wie sich Teile der evangelikalen Bewegung mit der politischen Rechten verbinden und dabei die Grenzen zum Extremismus ausfransen lassen, das beunruhigt mich sehr", sagte der frühere Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.



Schneider verwies als Beispiel auf die Haltung gegenüber Flüchtlingen. "Wer Verständnis für Hetzparolen gegen Flüchtlinge, ja sogar für Steinewerfer und Brandstifter mit dem verharmlosenden Argument begründet, man müsse 'die Sorgen der Menschen ernst nehmen', der gebraucht eine verhüllende Sprache", kritisierte der 68-jährige Theologe. Auch für antisemitisches Denken dürfe es "keine Duldung geben, am allerwenigsten in Deutschland". Der frühere EKD-Ratschef sollte am Donnerstag für sein soziales Engagement und seinen Einsatz gegen Antisemitismus das Bundesverdienstkreuz erhalten.