Er sagte am Montag in Berlin anlässlich des diesjährigen Welt-Alzheimertages, es gehe darum, früh zu helfen, wenn sich eine Pflegebedürftigkeit ankündige. Die meisten Menschen wollten so lange wie möglich zu Hause bleiben. Mit der Pflegereform würden die Voraussetzungen dafür verbessert.
Die Pflegereform helfe insbesondere den demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen, sagte Gröhe. Kern des Gesetzes, das Ende dieser Woche in die parlamentarische Beratungen geht, sind künftig fünf Pflegegrade statt der bisherigen drei Pflegestufen. Bei der Begutachtung spielen demenzielle Erkrankungen eine größere Rolle als bisher, so dass laut Gröhe rund eine halbe Million Menschen zusätzlich Pflegeleistungen bekommen wird. Bis 2017 sollen die Beitragseinnahmen der Pflegeversicherung um sechs Milliarden Euro steigen. Die erste Erhöhung der Beiträge erfolgte zu Beginn dieses Jahres, die zweite kommt 2017.
In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Demenzkranke. Ihre Zahl wird sich den aktuellen Prognosen zufolge in den kommenden 25 Jahren um eine Million erhöhen. Die Gesellschaft stehe in Hinblick auf ihre Versorgung vor einem gemeinsamen "Kraftakt" sagte Gröhe. Er warb dafür, mit demenzkranken Menschen verständnisvoll umzugehen. Dafür brauche es Sensibilität in Arztpraxen, bei Behörden, aber auch im normalen Alltag, etwa im Supermarkt.
Mit dem Welt-Alzheimertag beginnt die "Woche der Demenz". Gröhe hatte am Vormittag die Ergebnisse einer von seinem Ministerium mit drei Millionen Euro geförderten "Zukunftswerkstatt Demenz" vorgestellt.