Hauptpastor Alexander Röder sagte am Samstag dem Evangelischen Pressedienst, tagsüber seien die Roma genauso willkommen in der Kirche wie alle anderen Besucher auch. Er habe ihnen die Unterbringung im Gemeindehaus bis Sonntag zugesichert. Wie es danach weitergeht, blieb vorerst offen. Verhandlungen mit der Gruppe und ihren Unterstützern am Samstag sollten das klären.
In dem für Sonntag geplanten Festgottesdienst zum Abschluss des Besuchs von 32 Partnerkirchen der Nordkirche sollen die Roma laut Röder drei Minuten Rederecht bekommen. Landesbischof Gerhard Ulrich wolle in seiner anschließenden Predigt auf die Situation eingehen. Pröpstin Ulrike Murmann werde am Montag stellvertretend für den Kirchenkreis Hamburg-Ost mit der Innenbehörde über die Situation sprechen.
Die Gruppe, zu der 28 Kinder gehören, war am Donnerstag in die Hauptkirche gekommen und hatte angekündigt, zu bleiben, bis ihre Forderung nach Bleiberecht erfüllt werde. Der Kirchengemeinderat sieht sich angesichts der Situation "in einem Dilemma", wie es in einer Erklärung hieß. Hauptpastor Röder hatte mit der Gruppe vereinbart, dass der normale Ablauf im Michel durch die Anwesenheit der Gruppe nicht gestört werden solle. Am Samstag fanden wie geplant drei Trauungen statt.