Berlin (epd)Dem Stiftungsbeirat gehören zahlreiche Prominente aus Politik, Gesellschaft und Filmwirtschaft an, die ihre Pläne zusammen mit dem 51 Jahre alten Schauspieler am Donnerstag in Berlin präsentierten. Beiratsmitglieder der "Til Schweiger Foundation" sind etwa der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU), der Schauspieler Jan Josef Liefers und der Rapper Thomas D.
Der SPD-Vorsitzende Gabriel sagte, es müsse erreicht werden, dass sich um Flüchtlinge nicht nur kleine Gruppen kümmern, sondern alle Menschen. Er und Süssmuth könnten dabei helfen, das Projekt bekanntzumachen und für Unterstützung zu werben. "Geld einsammeln, Ideen mitbringen und Hürden überwinden - das ist unser Job", sagte Gabriel.
"Wir werden euch alle besuchen"
Bereits vor der Stiftungsgründung im August hatte Schweiger Geld eingesammelt. Inzwischen seien es 400.000 oder 500.000 Euro, berichtete der Schauspieler. In Richtung großer deutscher Wirtschaftsunternehmen wie Mercedes, Audi und Telekom sagte Schweiger unter Gelächter: "Wir werden euch alle besuchen." Die Stiftung sei schnell aus dem Boden gestampft worden und brauche Unterstützung, sagte Schweiger, der bereits Projekte etwa in einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Osnabrück angestoßen hat.
Der Schauspieler sagte, es sei immer einfacher, Politiker zu "dissen" oder etwas schlechtzumachen, als selbst etwas auf die Beine zu stellen. "Es gibt Politiker, die flößen mir Respekt ein", sagte Schweiger. Er sei "wahnsinnig glücklich", Süssmuth und Gabriel in seinem Beirat zu haben. Er selbst habe auf seiner Facebook-Seite "extrem widerliches Zeug" gelesen, sagte der Schauspieler zu Anfeindungen angesichts seines Engagements.
Rapper Thomas D sagte, er und Schweiger hätten selbst jeder 100.000 Euro in die Stiftung eingebracht, Fußball-Bundestrainer Jogi Löw 25.000 Euro.
Menschen nicht ohnmächtig
Die frühere Bundestagspräsidentin Süssmuth äußerte sich beeindruckt von der Initiative Schweigers. Sie begeistere, wie der Schauspieler anpacke und zeige, dass die Menschen in der gegenwärtigen Situation nicht ohnmächtig seien. Das Projekt zeige, dass Menschen etwas bewegen könnten, sagte Süssmuth, die Anfang des Jahrhunderts eine unabhängige Sachverständigenkommission zur Zuwanderung geleitet hatte. Sie verspreche sich einen Aufbruch. Nötig sei legale Zuwanderung.
Die "Til Schweiger Foundation" wurde formell am 21. August in Hamburg gegründet. Zweck der Stiftung ist nach Angaben auf der Website "die Verbesserung der Chancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher jeglicher Herkunft und ihrer Teilhabe an Bildung und sozialer Integration".