Sie versammelten sich vor dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem, um ihrer Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung Nachdruck zu verleihen. Die Demonstranten waren in Bussen aus Nazareth, Akka, Ramla und aus anderen Teilen des Landes angereist.
Pater Abdel Masih Fahim, Direktor des Büros für Christliche Schulen, sagte dem epd, das israelische Erziehungsministerium trage inzwischen nur noch ein Drittel der Unterrichtskosten. Umgerechnet etwa 45 Millionen Euro wären nötig, um die jährlichen Unterrichtskosten zu decken. "Wir bekommen heute umgerechnet circa 15 Millionen Euro für insgesamt 47 Schulen", sagte der Pater.
Der Unterricht an den christlichen Schulen hätte schon vor Wochen beginnen müssen, doch die Schulen entschieden sich gemeinsam für einen unbefristeten Streik bis zur Lösung des Problems. Die Regierung kündigte unterdessen einen Kompromissvorschlag an, etwa ein erhöhtes Schuldgeld, konkret sei sie aber noch nicht geworden, sagte Pater Fahim.
Das Erziehungsministerium streitet ab, die "anerkannten, aber nichtöffentlichen Schulen", zu denen die christlichen Einrichtungen gehören, unterschiedlich zu behandeln. Weder im laufenden noch im vergangenen Schuljahr seien Zuwendungen gekürzt worden. Dementgegen verlautete aus dem Büro der Christlichen Schulen, dass die Kürzungen "schrittweise seit fünf Jahren vorgenommen wurden". Nur die christlichen Schulen seien davon betroffen, nicht aber die ultra-orthodoxen jüdischen Schulen.
In Solidarität mit den Christen wollen an diesem Montag auch die muslimischen arabischen Schulen streiken. Insgesamt besuchen 33.000 Schüler die christlichen Lehrstätten, die allgemein einen guten Ruf genießen. Rund die Hälfte davon kommt aus muslimischen Familien.