Die Christen zogen vom Schloss Wissen in Richtung Kevelaer. Die Religionsgruppe der Hindus begann am Nachmittag in Keylaer mit ihrem Marsch auf den Wallfahrtsort. Am späten Nachmittag wollten Pilgergruppen dann auf dem Kapellenplatz in Kevelaer eintreffen. Auch Jesiden waren an dieser ersten interreligiösen Wallfahrt beteiligt.
Zu den Veranstaltern gehören der Friedensaktivist und Journalist Rupert Neudeck, der Kevelaerer katholische Domkapitular Rolf Lohmann und die Organisation "Aktion Pro Humanität". Protestanten nahmen offiziell nicht an der interreligiösen Wallfahrt teil. Weder die Rheinische Landeskirche noch der Evangelische Kirchenkreis Kleeve waren zur Vorbereitung der Wallfahrt eingeladen worden.
Der 28. August wurde als Termin für die interreligiöse Wallfahrt gewählt, weil Martin Luther King an diesem Tag 1963 seine berühmte "I have a dream"-Rede hielt. Die interreligiöse Friedenswallfahrt solle ein Zeichen sein, das auch in andere Regionen hinein wirke, erklärte Neudeck. Gegnerschaft und Hass zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen müssten durch Gemeinsames überwunden werden.
Bei einem Bühnenprogramm sollte am Nachmittag jede religiöse Gruppe in einer eigenen Ausdrucksform den Wunsch nach Frieden deutlich machen. Danach wollten alle Teilnehmer gemeinsam den Kevelaerer Appell für den Frieden sprechen, den sie gemeinsam erarbeitet haben. Zum Abschluss sollte eine neue Friedensstele in Szene gesetzt werden. Sie soll das Friedenslicht tragen, das 1949 von Lourdes aus in die Gnadenkapelle von Kevelaer gebracht wurde und seitdem dort brennt.
Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen in den Jahren 1641/1642 Wallfahrtsort, den derzeit etwa eine Million Pilger jährlich besuchen.