Sie sei enttäuscht darüber, dass die Landesregierung sehr lange tolerant gewesen sei gegenüber Bewegungen wie "Pegida", die Ausländerhass schüren, sagte Göring-Eckardt am Dienstag im Deutschlandfunk. Das müsse man der sächsischen Landesregierung "schon ins Stammbuch schreiben".
Zur Polizei sagte die Grünen-Politikerin außerdem, sie frage sich schon, wo die Beamten gewesen seien, wenn man sich anschaut, dass in zwei Nächten hintereinander massive Ausschreitungen stattgefunden haben. Göring-Eckardt kritisierte, dass es nur eine Festnahme gegeben hat. "Ich habe nicht den Eindruck, dass das angemessen ist", sagte sie.
Die Fraktionsvorsitzende forderte zudem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu klaren Worten und Gesten zugunsten der Flüchtlinge auf. "Ich erwarte von der Bundeskanzlerin, dass sie sich an die Seite dieser Neuankömmlinge stellt", sagte sie. Sie hoffe zudem, dass Merkel "irgendwann" in ein Flüchtlingsheim geht, um sich dort die Geschichten der Menschen erzählen zu lassen. Ebenso erwarte sie, dass die Regierungschefin "andere Worte findet, die zugewandt sind und die klar machen, was es bedeutet, wenn man aus einem Krieg, aus einer Krisensituation hier nach Deutschland kommt", sagte Göring-Eckardt.