Die terroristische Organisation "Islamischer Staat" zerstört während ihrer Eroberungszüge weiterhin christliche Gotteshäuser. Die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet, die Islamisten hätten damit begonnen, das syrisch-katholische Kloster Mar Elian "mit schwerem Geschütz" anzugreifen.
Ihr Ziel sei es, "das Gedächtnis des Volkes über ihre zweitausendjährige christliche Vergangenheit für immer zu vernichten", erklärte der Nahostreferent der Gesellschaft, Dr. Kamal Sido in Göttingen.
"Das Kalif-Land"
Bereits vor zwei Wochen sei die Kleinstadt Karjatan in Zentralsyrien, in der sich das vermutlich über 1.600 Jahre alte Kolster befindet, von der Miliz erobert worden. Laut Angaben der Gesellschaft sollen seit 2013 bereits 81 christliche Kirchen und Klöster in Syrien zerstört worden sein.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat zudem die syrisch-orthodoxe Kathedrale Mar-Afram im irakischen Mossul in "Ardh al Khilafa" (Arabisch: "das Kalif-Land") umbenannt. Bereits vor über einem Jahr hätten Islamisten das christliche Gotteshaus in eine Moschee umgewandelt und die Kreuze von der Kathedrale entfernt, sagt Kamal Sido. Die Umbenennung sei allerdings erst vor kurzem erfolgt.
Seit Anfang Juni 2014 wird Mossul von Kämpfern des "Islamischen Staates" (IS) kontrolliert. In der Kathedrale soll sich auch ein Waffenarsenal des IS befinden. Von den rund 35 Kirchen in Mossul sei heute keine einzige mehr geöffnet, sagte Sido. Viele christliche Kirchen seien durch Kämpfe beschädigt oder durch Anschläge zerstört worden. 2003 lebten in Mossul nach Angaben der Gesellschaft für Bedrohte Völker mehr als 50.000 Christen.