Hunderte Südsudanesen haben mit einem 24-stündigen Hungerstreik für einen Friedensvertrag zwischen Rebellen und der Armee in ihrer Heimat demonstriert. Die Verhandlungsfrist zwischen den Kriegsparteien, die an diesem Montag ausläuft, dürfe nicht ergebnislos verstreichen, sagte der Organisator des Protests, Gatwech Koak Nyuon, der Zeitung "Sudan Tribune" vom Montag. Demnach nahmen mehr als 400 Flüchtlinge aus dem Südsudan an dem Hungerstreik teil, der am Sonntag in und um die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba ausgerufen war. Dort finden die Verhandlungen statt.
Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar hatten am 1. Februar einen Waffenstillstand vereinbart, der immer wieder gebrochen wird. Beiden Seiten werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Einem UN-Bericht von Ende Juni zufolge haben südsudanesische Soldaten Frauen und Mädchen misshandelt, vergewaltig oder bei lebendigem Leib verbrannt. Aber auch den Rebellen werden solche Verbrechen vorgeworfen. Der Konflikt dauert seit Ende 2013. Der Südsudan wurde erst seit 2011 unabhängig und ist eines der ärmsten Länder der Welt.
Mehrere Vermittlungsversuche unter Führung der Afrikanischen Union und des regionalen Staatenbunds Igad sind bereits gescheitert. Der 17. August ist die jüngste Frist, die die Vermittler den Unterhändlern gesetzt haben. Der UN-Sicherheitsrat hatte Anfang Juli Sanktionen gegen sechs Militärführer beschlossen.
Deshalb ruft auch die Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen/Sign of Hope e.V. zu einer Gebetsaktion am Montag um 18.00 Uhr für Frieden im Südsudan auf. "Wir beten ohnehin jeden Montag um 18 Uhr für die Menschen im Südsudan: Mitarbeiter in Deutschland, Armenien, Kenia und dem Südsudan, gemeinsam mit unseren Unterstützern", so Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen. "Doch dieser Montag ist besonders. Denn am 17. August entscheidet sich voraussichtlich, ob der Südsudan noch tiefer in einen Anarchie-ähnlichen Zustand versinken wird, oder ob es erste Schritte für eine friedliche Lösung gibt, die das Leid der Zivilbevölkerung mildern können. Es führt kein Weg an diesem Friedensabkommen vorbei. Schon jetzt steckt das Land in einer humanitären Krise. Flucht und Hunger bestimmen das Leben der Menschen. 1,6 Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht im eigenen Land und 4,6 Millionen droht akuter Nahrungsmittelmangel."