Diakonie-Präsident: Flüchtlinge nicht mit Essenspaketen abspeisen

Diakonie-Präsident: Flüchtlinge nicht mit Essenspaketen abspeisen
Die Diakonie kritisiert Überlegungen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Flüchtlingen wieder mehr Sach- anstatt Geldleistungen zu gewähren. "Das mittlerweile in allen Bundesländern abgeschaffte Sachleistungsprinzip wieder einzuführen, geht am Integrationsgedanken völlig vorbei", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Es sei bürokratisch und kostenintensiv.

Zudem verstoße es gegen das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Asylbewerberleistungsgesetz, sagte Lilie. "Asylsuchende Menschen sind nicht mit Essenpaketen oder Gutscheinen abzuspeisen", betonte er. Stattdessen werde ein modernes und zukunftweisendes Einwanderungsgesetz mit legalen Zugangswegen für alle Menschen gebraucht - "auch für diejenigen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt ihre Chance für ein besseres Leben suchen", sagte Lilie.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine neue Debatte über die Höhe und Gewährung von Sozialleistungen für Flüchtlinge angestoßen. Er regte an, zu prüfen, ob die Leistungen wieder vorrangig als Sach- anstatt als Geldleistungen ausgereicht werden. Zudem forderte er, sich die Höhe des sogenannten Taschengelds, das Flüchtlinge in jedem Fall in bar bekommen, "genauer anzugucken".