Vor einer Woche musste die vierte Crew aus ehrenamtlichen Rettern von ihrem Einsatz zurückkehren, wie die Organisation auf ihrer Homepage mitteilte. Während die Techniker mit eigens angereister Unterstützung an der Reparatur arbeiten, versuche das Landteam, ein Ersatzschiff zu finden. Das sei jedoch bisher nicht gelungen, da dieses nicht nur für acht bis neun Personen Platz bieten muss, sondern auch Raum und Befestigungsmöglichkeiten für die 300 Kilo schweren Rettungsinseln.
Er rechne damit, dass die "Sea-Watch" am Montag oder Dienstag wieder auf Fahrt gehen könne, sagte der Mediziner Gerhard Trabert dem Südwestrundfunk (SWR). Er ist Professor für Sozialmedizin und Psychiatrie an der Hochschule Rhein-Main und derzeit Teil der Crew. Mittlerweile seien vier Notrufe von Flüchtlingsbooten eingegangen, während die Crew an Land ist. "Das tut natürlich weh, zu wissen, dass wir hätten helfen können, wenn wir im Zielgebiet gewesen wären", sagte der Mediziner.
Die "Sea-Watch" war im Frühjahr von Hamburg aus in See gestochen, um Flüchtlingen im Mittelmeer zu helfen. Der Unternehmer Harald Höppner aus Brandenburg hatte das Schiff gemeinsam mit Freunden Anfang des Jahres gekauft. Der 21 Meter lange und fünf Meter breite Fischkutter ist knapp 100 Jahre alt, aber hochseetauglich. Er wurde für den Einsatz im Mittelmeer renoviert und mit moderner Technik ausgestattet. Der Kutter kann keine Flüchtlinge aufnehmen, er fungiert eher als Telefonzelle auf See und alarmiert die Küstenwache. Für Notsituationen sind Rettungswesten, Trinkwasser und Rettungsinseln an Bord.