Neues ökumenisches Institut soll Dialog im Nahen Osten fördern
Junge Christen sollen in dem neu gegründeten "Ökumenischen Institut für den Nahen Osten" in Beirut eine Ausbildung erhalten und den interreligiösen Dialog in der konfliktreichen Region fördern. Am Freitag nahm das Institut offiziell seine Arbeit auf, teilte der Weltkirchenrat in Genf mit.
Rund 40 christliche Studenten aus dem Libanon, Ägypten, dem Sudan, Jordanien, Syrien, den Palästinensergebieten und dem Irak sollen in allen Aspekten der Ökumene geschult werden, betonte der Ökumenische Rat der Kirchen. Daneben stehen auch Menschenrechte, Frauenrechte und humanitäre Angelegenheiten auf dem Lehrplan.
Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates des Kirchen (ÖRK), Olaf Fykse Tveit, hatte in Beirut vorab die Organisatoren, Studenten und Lehrer des "Ökumenischen Instituts für den Nahen Osten" besucht. Der norwegische Lutheraner Tveit sprach von einer vielversprechenden und inspirierenden Initiative.
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Mit dem Institut sollten auch die christlichen Kirchen in der Region unterstützt werden, betonte Tveit. In den vergangenen Jahren wurden Christen im Nahen und Mittleren Osten immer häufiger Opfer von Diskriminierung, Gewalt und Vertreibung. Terrorgruppen wie der "Islamische Staat" ermorden Menschen mit christlichem Glauben. Die Zahl der Christen im Nahen und Mittleren Osten ging stark zurück.
Das "Ökumenische Institut für den Nahen Osten" geht auf eine Initiative der "World Student Christian Federation - Middle East" zurück. Der 1895 gegründet WSCF engagiert sich seit Jahrzehnten in der ökumenischen Jugendarbeit im Nahen Osten. Im ÖRK sind knapp 350 Kirchen zusammengeschlossen, die mehr als 500 Millionen Gläubige repräsentieren.