Den "Pegida"- und "Legida"-Anhängern hätten nach Polizeiangaben etwa gleich viel Gegendemonstranten gegenübergestanden, die gegen die Islam- und Asylkritiker protestierten.
Wie die Leipziger Polizei am Dienstag mitteilte, verlief der Aufzug in der Messestadt trotz verbaler Attacken auf beiden Seiten weitgehend friedlich. Zu Zwischenfällen kam es nach Angaben eines Polizeisprechers, als linke Demonstranten den "Pegida"-Zug mit Gemüse bewarfen. Zudem sei "Pegida"-Chef Lutz Bachmann mit einer roten Flüssigkeit bespritzt und am Auge verletzt worden. In beiden Fällen sie die Polizei eingeschritten, die mit 900 Beamten vor Ort war.
Pressevertreter verletzt
Aus dem "Legida"-Zug heraus wurde ein Pressevertreter körperlich angegriffen und verletzt. Gegen den 44-jährigen Täter werde wegen Körperverletzung ermittelt, hieß es. Auch ein Mitarbeiter der Versammlungsbehörde sei von "Legida"-Anhängern verbal bedroht worden.
"Pegida"-Chef Bachmann hatte vergangene Woche auf der wöchentlichen Kundgebung in Dresden für Unterstützung mit dem Leipziger Ableger geworben und für Montagabend zur Demonstration dort aufgerufen. "Pegida" hatte in Dresden zuletzt wieder rund 1.500 Menschen zu einer Kundgebung versammelt.
Gegen den Aufzug in Leipzig mobilisierten neben linken Gruppen und dem Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" auch die Stadtverwaltung und die Kirchen. Ingesamt waren sechs Kundgebungen angemeldet, darunter ein Pilgerweg zwischen den beiden Innenstadtkirchen.
Augenzeugen sprachen von deutlich mehr Gegendemonstranten, die in einer zum Teil aufgeheizten Atmosphäre gegen die Rechtspopulisten von "Pegida" und "Legida" protestierten. Laut einer Sprecherin des Aktionsnetzwerkes "Leipzig nimmt Platz" versammelten sich bis zu 3.000 Teilnehmer auf den Gegenkundgebungen
Tumulte bei Bürgerversammlung in Freital
Im sächsischen Freital bei Dresden kam es indes Medienberichten zufolge am Montagabend auf einer Bürgerversammlung zu dem umstrittenen Asylbewerberheim zu Tumulten und Handgreiflichkeiten. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) wurde von Asylgegnern ausgebuht, Unterstützer der Flüchtlinge niedergeschrien und ihnen das Mikrofon entrissen. Die Stadt bei Dresden machte bereits vor zwei Wochen Schlagzeilen, als es zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen eine Asylunterkunft in einem früheren Hotel kam.