Für Sonntag laden die meisten der dann 43 Kirchen und Kapellen für 14 Uhr zu Andachten und anschließendem Reisesegen ein, teilte die Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen mit. Bereits am Freitag wird am Rastplatz Thüringer Tor an der A 71 bei Bibra die 43. Autobahnkirche offiziell eingeweiht.
Autobahnkirchen und -kapellen stehen an Raststätten, Autohöfen oder in der Nähe von Autobahnabfahrten. Die Türen sind mindestens von 8 bis 20 Uhr offen, manche rund um die Uhr. Die erste katholische deutsche Autobahnkirche wurde 1958 bei Adelsried im Kreis Augsburg an der A8 eingeweiht. Die erste evangelische folgte ein Jahr später an der A2 in Exter (heute Vlotho) im Kreis Herford. Von den derzeit existierenden Kirchen sind 19 evangelisch, acht katholisch und 15 ökumenisch getragen, teilt die Akademie mit.
Die Akademie koordiniert die Autobahnkirchen und ihre Angebote, nach ihren Angaben besuchen jährlich mehr als eine Million Menschen die Stätten. Das Bedürfnis "nach Rastplätzen für die Seele" sei groß, sagte Akademiegeschäftsführer Georg Hofmeister. Eine Befragung im Jahr 2007, die die Akademie in Auftrag gegeben hatte, ergab, dass die Besucher eher männlich als weiblich, eher verheiratet mit Kindern als alleinstehend und eher katholisch als evangelisch sind. Zudem hätten zwei von fünf Besuchern ein eher distanziertes Verhältnis zur Kirche, heißt es weiter.
Träger der Kapellen und Kirchen sind oft Vereine oder Stiftungen. So ist es auch bei der Autobahnkirche an der A71 nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die nach zehnjähriger Vorbereitungs- und Bauzeit am Freitag eingeweiht werden soll. Der kleine Bau mit rundem Innenraum sei ausschließlich aus Spenden finanziert, teilte der ökumenische Trägerverein mit. Rund 235.000 Euro seien bisher zusammengekommen und verbaut worden. Zur Eröffnung erwartet der Verein unter anderen den Thüringer Landtagspräsidenten Christian Carius (CDU) und den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU).