Das berichtete die britische Zeitung "Daily Mirror" am Freitag unter Berufung auf pakistanische Quellen. Die Kinderrechtsaktivistin Malala war im Oktober 2010 auf ihrem Schulweg im Swat-Tal von radikalislamischen Taliban-Kämpfern angeschossen worden und hatte schwere Kopfverletzungen erlitten.
Die damals 15-Jährige hatte sich öffentlich für den Schulbesuch von Mädchen eingesetzt und damit die Islamisten gegen sich aufgebracht. Eine Notoperation in einem englischen Krankenhaus rettete Malala das Leben. Im vergangenen Jahr wurde sie wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Der "Daily Mirror" zitierte einen hohen Sicherheitsbeamten in Pakistan, der die Behörden beschuldigt, sie hätten bezüglich des Gerichtsverfahrens und der Verurteilungen der Malala-Attentäter gelogen. Nach seinen Angaben wurden acht Verurteilte "in aller Stille" entlassen, "um einen Aufruhr in den Medien zu vermeiden". In dem Prozess habe es zudem keinerlei Zeugen oder Beobachter gegeben, es seien lediglich der Staatsanwalt, der Richter, Armeepersonal und die Angeklagten zugegen gewesen.
Pakistans Gerichte scheuen oft vor der Verurteilung islamistischer Terroristen zurück, weil die Richter Angst vor Konsequenzen haben. In wichtigen Prozessen mussten bereits Richter und Anwälte wegen Morddrohungen später außer Landes fliehen. So siedelte 2011 der Richter, der den Mörder des liberalen Gouverneurs Salman Taseer zum Tode verurteilte, mit seiner Familie nach Saudi-Arabien um, weil er um sein Leben bangte.
Mehrere verurteilte Malala-Attentäter offenbar auf freiem Fuß
Mehrere verurteilte Malala-Attentäter offenbar auf freiem Fuß
Acht von zehn Attentätern, die Ende April wegen des Anschlags auf die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren, sollen gar nicht im Gefängnis sein.