Australien hatte die vier zuvor auf der Pazifikinsel Nauru interniert. Die muslimische Volksgruppe der Rohingya ist im buddhistisch geprägten Myanmar gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt.
Der Transfer erfolgte nach einem umstrittenen Abkommen zwischen Australien und Kambodscha vom September 2014. Danach soll Kambodscha bis zu 1.000 Flüchtlinge aufnehmen, deren Asylgesuche von Australien abgelehnt wurden. Medienberichten zufolge wurden Kambodscha dafür umgerechnet knapp 28 Millionen Euro angeboten.
Australien wegen strikter Flüchtlingspolitik schon lange in der Kritik
Die Internationalen Organisation für Migration will sich in Kambodscha um Sprachkurse, Gesundheitsfürsorge und Arbeitsmöglichkeiten für die Flüchtlinge kümmern. Das Abkommen zwischen Kambodscha und Australien wurde scharf kritisiert. Experten erklärten, Kambodscha könne wegen Armut und Menschenrechtsverletzungen keinesfalls als sicheres Land gelten.
Australien steht wegen seiner strikten Flüchtlingspolitik schon lange in der Kritik. Bootsflüchtlinge, die vor allem aus Sri Lanka, Afghanistan und dem Mittleren Osten kommen, werden nicht ins Land gelassen. Australien interniert sie vielmehr nach ähnlichen Abkommen wie mit Kambodscha im Pazifik-Staat Nauru oder auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus.
Selbst nach Anerkennung ihres Asylantrags dürfen sich Bootsflüchtlinge nicht in Australien niederlassen. Auch kommt es wiederholt vor, dass die australische Marine Flüchtlinge auf offener See abfängt und zur Umkehr zwingt.