Die Menschen aus Bangladesch, Sri Lanka und Myanmar seien befragt und dann zur Umkehr gezwungen worden, berichtete die Zeitung "Sidney Morning Herald" am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf die indonesische Polizei. Zuvor habe die australische Marine das Boot versenkt. Für die Rückkehr wurden den Flüchtlingen demnach andere Boote, Nahrung und Treibstoff gegeben.
Die Flüchtlinge befinden sich mittlerweile in Gewahrsam der Polizei der indonesischen Insel Rote, wo sie nach der erzwungenen Umkehr anlegten. Der Polizei-Chef der Insel gab an, es seien vier Frauen, davon eine Schwangere, und drei Kleinkinder in den Booten gewesen. Die Menschen seien Anfang Mai von der indonesischen Insel Westjava aus aufgebrochen und hätten in Australien Asyl beantragen wollen.
Tausende Flüchtlinge treiben hilflos auf hoher See
Jedes Jahr machen sich Tausende Flüchtlinge in Südostasien auf den gefährlichen Seeweg nach Australien. Viele kommen aus Sri Lanka, Afghanistan und dem Nahen Osten. In den vergangenen Jahren ertranken dabei Hunderte Menschen. Die australische Regierung lässt Bootsflüchtlinge jedoch nicht ins Land. Stattdessen werden sie in Internierungslager auf der Pazifikinsel Nauru oder der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus gebracht. Wegen dieses rigiden Umgangs gerät Australien immer wieder in die Kritik.
Seit Wochen macht das Schicksal Tausender Bootsflüchtlinge Schlagzeilen, die nach Indonesien und Malaysia wollen. Dabei handelt es sich vor allem um Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya aus Myanmar, die unterdrückt und verfolgt werden, und Menschen aus Bangladesch. Im Mai wurden mehr als 3.000 von ihnen innerhalb einer Woche an den Küsten Malaysias und Indonesiens aufgegriffen. Tausende Flüchtlinge treiben hilflos auf hoher See. So hält Myanmar laut Medienberichten ein am Freitag entdecktes Flüchtlingsboot mit über 700 Menschen auf dem Meer fest.