Die beiden christlichen Kirchen und der Islam seien sowohl im spirituellen, als auch im sozialen Bereich "ganz wichtig", sagte Kuhn der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Die Gesellschaft wird durch die Kirchen und durch die Menschen muslimischen Glaubens zusammengehalten", ergänzte Kuhn. Trotz sinkender Mitgliederzahlen leisteten die Kirchen viel für das Sozialleben, etwa in der Kinder- und Altenbetreuung. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag beginnt am Mittwoch in Stuttgart.
Als "sehr stark" bezeichnete Kuhn das Motto des Christentreffens, "damit wir klug werden". In voller Länge lautet der an Psalm 90 Vers 12 angelehnte Leitspruch: "Lehre uns zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." Dazu sagte der Grünen-Politiker: "Ich bin überzeugt, dass man klüger und freier lebt, wenn man sich der eigenen Vergänglichkeit bewusst ist und sich nicht für unsterblich hält." Er hoffe daher, dass sich die Diskussion auf dem Kirchentag "nicht nur um das 'damit wir klug werden' dreht, sondern auch um die Sterblichkeit." Manches relativiere sich, wenn man die Endlichkeit der eigenen Existenz vor Augen habe, sagte Kuhn.
Zum evangelischen Kirchentag werden bis zum 7. Juni mehr als 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.