Für die Lösung des Flüchtlingsdramas im Mittelmeer sei es nötig, die Ursachen der Flucht zu bekämpfen - und zwar in den Ursprungsländern, sagte Wieker im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Die Deutsche Marine helfe mit ihren Schiffen im Mittelmeer, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern oder zu beenden. "Da sind wir mit ganzem Herzen dabei", sagte Wieker, fügte aber hinzu: "Wir kurieren da nur die Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursache." Notwendig sei ein Gesamtkonzept auf politischer und militärischer Ebene.
Der General nannte Staaten wie Somalia und Nigeria als Beispiel. Die Schlepper werde man nur in den Griff bekomme, wenn man die Fluchtursachen in diesen Ländern bekämpfe, sagte Wieker. Terrorgruppen wie die Al-Shabaab-Miliz und Boko Haram gingen dort in menschenverachtender Weise gegen die Bevölkerung vor.
In Somalia und Libyen habe die Staatengemeinschaft "zu spät und auch nicht konsistent genug" eingegriffen, kritisierte der höchste Bundeswehrsoldat. Ziel müsse es sein, dass diese Staaten in die Lage versetzt würden, Straftäter mit ihren eignen Sicherheitskräften zu verfolgen. Dies sei ein langwieriger Prozess.