Die Wahl des neuen evangelischen Landesbischofs für Sachsen muss am Sonntag fortgesetzt werden. Bis zum Samstagabend blieb die Wahl des Kirchenparlaments in Dresden auch nach vier Wahlgängen ohne Ergebnis. Die meisten Stimmen erhielt auch im vierten Wahlgang der Markneukirchner Pfarrer Carsten Rentzing (47). Ihn wählten 34 der 80 wahlberechtigten Synodalen. Im dritten Wahlgang waren es 35 Stimmen gewesen. Nötig gewesen wären im vierten Wahlgang 40 Stimmen, die einfache Mehrheit der Synode. Abgestimmt hatten 79 Synodale.
An zweiter Stelle lag der von der Synode nominierte Landesjugendpfarrer Tobias Bilz (51) mit 31 Stimmen (zuvor 23 Stimmen). Auf den weiteren Plätzen folgten die Dresdner Pfarrerin Margrit Klatte (47) mit 12 Stimmen (zuvor 17 Stimmen) und der Dresdner Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer (55) mit 2 Stimmen (zuvor 4 Stimmen).
Gesucht wird auf der Sondersynode in Dresden ein Nachfolger für Landesbischof Jochen Bohl, der im Sommer nach elf Jahren an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens in den Ruhestand geht. Bohl hatte im April sein 65. Lebensjahr vollendet.
Im fünften Wahlgang am Sonntag treten nun nur noch die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen an, also Rentzing und Bilz. Gemäß der Regelung in der Landeskirche scheiden die Kandidaten mit den bis dahin wenigsten Stimmen aus. Klatte und Bauer stehen nun also nicht mehr auf den Wahlzetteln. Auch im fünften Wahlgang braucht der Kandidat die einfache Mehrheit aller gültigen Stimmen.
Die Wahl hatte am Samstagmorgen in der Dresdner Dreikönigskirche begonnen. Die Landessynode vertritt in Sachsen rund 720.000 Mitglieder in 713 Kirchgemeinden.