Während Sinn und Bedeutung von Weihnachten und Ostern bekannt sind und die Feste selbst von Nichtchristen begangen würden, sei das bei Pfingsten anders, sagte Schick am Samstag: "Mit Pfingsten können viele Menschen nichts anfangen. Der Heilige Geist ist das unbekannte Wesen." Dabei sei der Geist aber wichtig, und es müsse mehr von ihm geredet werden. Der Geist gebe den Menschen Würde und Rechte und verbinde sie in ihrer Verschiedenheit.
"Ohne diesen verbindenden Heiligen Geist gibt es auch keine globale Menschheitsfamilie", sagte der Erzbischof, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist. Ohne den Heiligen Geist gäbe es "nur Globalisierung des Kapitals, der Technik und der Informationen, die oft den Menschen nur bewerten und verwerten", sagte Schick. Der Geist sei es auch, der die Wahrheit suche und erkenne, "dass jeder Mensch nicht Zufallsprodukt der Natur ist, sondern in Gottes Plan und Willen seinen unverwechselbaren Platz hat".
An Pfingsten feiern die Christen das Kommen des Heiligen Geistes. Es ist das dritte Hauptfest im Kirchenjahr nach Weihnachten und Ostern. Nach biblischer Überlieferung wurde an Pfingsten Gottes Geist über die Anhänger Jesu "ausgegossen" und in schwebenden Flammen sichtbar. Das hatte laut Überlieferung unter anderem zur Folge, dass Menschen einander verstanden, obwohl sie nicht dieselbe Sprache hatten. Petrus rief die Menschen nach diesem Pfingstwunder dazu auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen. Laut Pfingsterzählung folgten dem rund 3.000 Gläubige, weshalb das Pfingstfest als "Geburtstag der Kirche" gilt.